»Und nun gehört es wieder zu den bedeutsamen, inneren großen Erlebnissen, dass wir uns, auf einen Schicksalsschlag zurückblickend, nicht sagen: Er hat uns getroffen, er ist uns durch einen Zufall zugestoßen, sondern dass wir uns sagen: In diesem Schicksal haben wir schon gesteckt; dadurch haben wir uns erst zu dem gemacht, was wir heute sind. […]Das Zusammenwachsen mit dem Schicksal wird erlebt. Das Ich dehnt sich aus über das Schicksal. […] unser Wille, unser gefühlsgetragener Wille wächst in die Zeitenweiten zurück, wächst sich aus, so dass er mit unserem Schicksal zusammenfällt, wird immer stärker. Indem wir uns mit unserem Schicksale eins fühlen, erleben wir nicht das Sterben in den Gedanken, sondern ein immer Lebendiger- und Lebendigerwerden des Willens. Während der Wille zunächst in dem einzigen Punkte unserer Gegenwart konzentriert ist und wir ihn in unsere Taten und Worte ausfließen lassen, dehnt er sich, wie von einem kleinen Keimpunkte, in dem Zeitenstrom zu dem aus, was nach rückwärts leuchtet, was uns selber gewissermaßen geschaffen hat.« – Rudolf Steiner am 26.11.1914
Unter diesem Aspekt schaut Martina Maria Sam in ihrem neuen Buch auf Kindheit und Jugend Rudolf Steiners:
Martina Maria Sam: Rudolf Steiner. Kindheit und Jugend 1861-1884, Dornach 2018. Besprechung hier.