»Die Fähigkeit, alles aus dem Blickwinkel eines anderen Menschen zu fühlen, wird im ungepanzerten Leben erworben. Wer kann so etwas? Das kann nur jemand, der die Welt wie einen Apfel aufgegessen hat und am Kap Finisterre war, am Ende der Erde, am Abgrund der Welt. Das Problem der meisten Menschen ist nicht die Tiefe des Schlundes oder die Kargheit der Felsen. Die Schwierigkeit hat mit etwas sehr viel Kleinerem zu tun: mit dem Apfelaufessen. So ist es schon immer gewesen. Dabei hat das Denken mit einem Apfel angefangen. Es ist ihnen unmöglich, Kern und Stengel, alles, einfach alles aufzuessen. Vermeidungen sind der Beginn von Krankheiten. Das ist das Grundproblem aller Grundprobleme.«
Marica Bodrožić, aus: Das Wasser unserer Träume, München 2016, S. 96.
Eine Besprechung dieses Buches finden Sie hier: Erwachen in ein neues Leben, in: die Drei 4/2017, S. 83